Mit dem Gymnasium in Dobra verbindet uns eine langjährige Partnerschaft.

 

Gegenseitige Besuche stehen seit Jahren in den Jahresplänen beider Schulen. Jedes Jahr lernen Schüler der Klassenstufe 8 bzw. 9 bei einer Klassenfahrt das jeweilige Nachbarland besser kennen. In Torgelow sind das Ukranenland, das Mittelalterzentrum und die Feuerwehr immer wieder gern besuchte Orte. In der näheren Umgebung sind der Tierpark Ueckermünde ,Greifswald und die Insel Usedom immer wieder attraktive Ziele.  Ein Besuch auf dem Golm stellt einen Bezugspunkt zur gemeinsamen Geschichte in der Vergangenheit und zur Verantwortung beider Länder in der EU  für die Zukunft dar.

Auch die Lehrer der Schule treffen sich in regelmäßigen Abständen. So gratulierte uns eine  Delegation aus Dobra zum 30-jährigen Bestehen unserer Schule 2008. Als die Schule in Dobra ihr 10-jährigem Jubiläum als Gymnasium Dobra feierte, ließen wir es uns nicht nehmen und gratulierten ebenfalls . Glückwunsch auch zum neuen Namen : Gymnasium „Europäische Union“

Wir waren 2007 zum Erfahrungsaustausch nach Dobra und lernten dort den Ort, seine Umgebung und die polnischen Kollegen schätzen.

Der Gegenbesuch ließ nicht lange auf sich warten. Die polnischen und deutschen Lehrer unternahmen einen Ausflug nach Mölschow auf Usedom. Hier wurde der Kulturhof auf seine Tauglichkeit für den nächsten Schüleraustausch getestet. Das Urteil lautete einstimmig "super".

 


Gemeinsam auf Usedom - Golm

Trotz Regen, ließen wir uns den Spaß nicht nehmen

Mit großen Erwartungen starteten 22 deutsche Schüler und 2 Lehrer am 10.10. zu einem Schülertreffen mit 20 polnischen Schülern. Ein großer geräumiger Doppeldeckerbus aus Polen, schon belegt mit den polnischen Schülern, holte uns von der Schule ab. Bepackt mit einem tollen Lunchpaket von der Schülerfirma „Kochkünstler“ und unseren großen Koffern, ging es etwas verspätet auf die Insel Usedom.

Nach einem Stopp zum Basteln in Möllschow kamen wir am späten Nachmittag in Kamminke an. Gestärkt  trafen wir uns zu einem gemeinsamen Spieleabend, bei dem schon erste Kontakte zwischen deutschen und polnischen Schülern geknüpft wurden.

Am zweiten Tag zogen dunkle Wolken auf und wir fuhren in  die Phänomentaausstellung in Peenemünde. Hier durfte jeder nach Lust und Laune  experimentieren.  Anschließend spazierten wir am Strand von Ahlbeck bei kaltem und regnerischem Wetter. Unser Wissen über Küstenschutz wurde aufgefrischt. Am Abend kam dann Frau Spann, unsere Sozialarbeiterin, die wie immer mit tollen Bastelideen und diesmal auch mit Materialien glänzte. Beim Basteln von Herbstkugeln, Kürbismonstern und andere Gestalten  kamen die Schüler ins Gespräch. Es wurde in Englisch und mit Händen und Füßen kommuniziert bis man  das Internet mit dem Übersetzer entdeckte. Nun gab man Sätze in der eigenen Sprache ein und ließ das Handy übersetzen. Erste Worte in der fremden Sprache erklangen – ein Anfang war gemacht.

An unserem dritten Tag ging es auf die Insel Wollin ins Slavendorf. Am Nachmittag fand ein  deutsch-polnisches Fußballspiel statt. Erst gab es gemischte Gruppen, dann wurde es ernst: Deutschland  gegen Polen. Es fiel ein Tor nach dem anderen und es war bis zum Schluss spannend und ausgeglichen. Man trennte sich freundschaftlich mit einem Unentschieden. Am Donnerstag stand ein Workshop zum 2. Weltkrieg und den Ereignissen in Swinemünde am 12.März 1945 auf dem Programm. Alle Schüler trafen sich im gemeinsamen Pavillon und machten sich mit Hilfe eines Puzzels über die Ereignisse dieser Zeit vertraut. Da die Puzzelteile mit deutschen und polnischen Erklärungen ausgestattet waren, bereitete die Sprache kein Problem. Man grübelte gemeinsam über die Lösung. Danach besuchten wir den Golm – den Begräbnishügel, auf dem Einheimische, Soldaten und Flüchtlinge begraben wurden. In Gedenken an diese schlimme Zeit und die Opfer, zündeten die polnischen und auch einige deutsche Schüler Gedenkkerzen an.  Anschließend ging es dann in die Stadt des Geschehens. Nach einem kleinen Stadtrundgang konnten die Schüler endlich shoppen gehen. Am Abend gab es dann eine Disco. Anfangs zögerlich, dann aber stimmungsvoll und gemeinsam wurde auf der Tanzfläche nach deutscher und polnischer Musik gerockt.  Am nächsten Tag ging es gleich weiter mit einem Tanzworkshop. Wir tanzten Nossa und Discofox. Die Grundschritte einmal aufgefrischt, ging es auch schon an zwei Drehungen. Außer Atem probierten wir uns noch an verschiedenen Schritten und Drehungen bis es endlich nach Hause ging.

Die Schüler waren am Ende der Meinung, dass die Reise viel zu kurz, aber geil war. Julia meinte: „Das Shoppen war für mich das Beste. Der Tanzworkshop war auch sehr schön, weil mich da ein polnischer Schüler zum Tanz aufgefordert hat.“ Unser Projekt  mit deutschen und polnischen Jugendlichen gemeinsam tolerant und friedliebend eine Woche zu verbringen, war gelungen.

Wir danken für die finanzielle Unterstützung der Kommunalgemeinschaft Pomerania e.V., der Stiftung  Gedenken und Frieden Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V., der Stadt Torgelow und dem Förderverein unserer Schule.

 

 

Projektleiterin Frau Bornhöft


Unsere polnischen Partner in Torgelow

Artikel aus dem Nordkurier vom 5./6.10.13

Wenn Engel auf Reisen gehen ....

weint der Himmel Freudentränen" . So dachten auch die 20 Schüler der 8. Klasse der Regionalen Schule "Albert Einstein",als sie am 27.09.10 in den Bus stiegen und zur Partnerschule nach Dobra (Kaschubische Schweiz Polen) aufbrachen. Neugierig und erwartungsvoll steuerten sie

ihr Ziel an und wurden wie freundlich empfangen. Nach üppiger Stärkung und kurzer Stippvisite in der Stadt fuhren sie zum Quartier, dem

"Kranichhof" einem Bauernhof. Diese Topunterkunft gefiel allen und hatte viel zu bieten. Jedes Zimmer war mit WC, Dusche und einem

TV-Gerät ausgestattet.

 

Schon am frühen Nachmittag wurden erste zaghafte Kontakte zwischen polnischen und deutschen Schülern geknüpft.

Wer essen will, muss arbeiten, so lautete die Devise. Gemeinsam wurde für das gemeinschaftliche Grillen Salat geschnipselt, Schaschlik gesteckt

und Brot gebacken. Bei strömendem Regen und orkanartigem Sturm konnten all diese Tätigkeiten in einem rustikalen Gemeinschaftsgebäude

mit offenem Feuer gemeistert werden. Natürlich wurde die Nacht zum Tag gemacht. Aber zur Freude der Lehrer fand das Gemeinschaftsleben ganz leise auf  dem Zimmer statt.

 

Am zweiten Tag ging es bei ungemütlichem Wetter an die Ostsee nach Misdroy. Nach dem Besuch im Naturkundemuseum war der Drang an die See sehr groß.  Vom Wind durchgepeitscht und regennass ging es ins Wachsfigurenkabinett und zum Schluss in 7D-Kino. Oh, war das ein Gekicher und Gegacker!

 

Den Abschluss bildete die Besteigung des Leuchtturms in Niechorze. Jeder Schüler, der die 208 Stufen bis zur stürmischen Spitze bewältigte,

erhielt am letzten Tag ein Zertifikat.

 

Am dritten Tag waren die Hände gefragt. Viele tolle Handwerke wurden von den Meisten begeistert durchgeführt. >Die selbst hergestellten Unikate durfte jeder mitnehmen.Es waren  genähte Sorgenpuppen, Tonkerzenhalter, selbstgeschöpftes Papier, attraktiver Schmuck und aus Herbstlaub gestaltete Rosensträuße.

 

Ein super Busfahrer war immer dabei und legte auch überall Hand mit an. Dank dafür, dass Herr Enrico Völz uns in Allem eine so große Unterstützung war und das Busunternehmen URB auch diese Fahrt so toll abgesichert hat.

Den Höhepunkt bildete natürlich die Schuldisco. Im Dunkeln ist gut Munkeln. Die deutschen Schüler ließen sich voll auf die polnische Lebensart und Mentalität ein und hatten viel Vergnügen. Neben Tanz war natürlich auch viel Kontakt möglich. Hände, Füße, Englisch und Russisch waren unerlässlich bei ihrer Verständigung.

Bei strahlende Sonnenschein, mit schwerem Herz und einer Träne im Auge verabschiedeten sich Schüler und Lehrer voneinander. Das Versprechen, sich bald wieder zu sehen, soll in diesem Jahr noch verwirklicht werden.

Bevor die Heimreise angetreten wurde, beeindruckte noch die kleine Stadtkirche in Dobra die deutschen Schüler sehr. Nico Lenz sagte:

"So eine schöne Kirche habe ich noch nie gesehen".

 

Wir danken allen, die für das gute Gelingen dieser Fahrt beitrugen, der Pomerania, den Lehrern und Schülern der polnischen Partnerschule,

dem Kranichhof für die tolle Beherbergung und dem Busfahrer für einen ständig sicheren Transport.

 

S. Pollex